Esskastanien sind heute eine Delikatesse, früher waren sie allerdings ein Grundnahrungsmittel um die verarmte Bevölkerung nach den Kriegen zu ernähren. Ich habe das Glück in der Nähe des Pfläzer Waldes zu wohnen, wo es ab Anfang Oktober sehr viele Esskastanien gibt (oder wie sie hier genannt werden: Keschde). In diesem Beitrag zeige ich, wie man ganz einfach im Wald Esskastanien/Maronen sammeln kann, wie man sie zubereitet, schält und dann weiterverarbeitet. Ich zeige euch, wie man Gunkanmaki Sushi selber zu Hause machen kann. Es wird gefüllt mit einem cremigen Kastanienpüre und dekoriert mit einer einzelnen, gebackenen Kastanie.

Ich habe bereits oft Gunkanmaki selber zu Hause zubereitet, für alle Beginner habe ich eine sehr detailliert Anleitung in diesem Beitrag verfasst.

 

Esskastanien sammeln

Ich möchte euch hier zeigen, wie man die Esskastanien sammelt, falls es sie bei euch in der Nähe leider nicht gibt, könnt ihr natürlich die vorbereiteten Esskastanien auch in einem Geschäft kaufen. Esskastanien wachsen an großen Laubbäumen und sind direkt vom Baum kaum zu ernten, da sie viel zu hoch wachsen. Hier ein besonders schönes Exemplar an einem sehr tief hängenden Ast zusammen mit der Kastanienblüte.

Esskastanien in der Schale mit Blüte am Zweig
Esskastanien in der Schale mit Blüte am Zweig

 

Ich habe mich in den Pfälzer Wald, etwas abseits der Wege begeben wo man fast immer Kastanien im Überschuss findet. Die Maronen befinden sich in einer stacheligen Schale, wenn diese schon zu Boden gefallen ist, können die Maronen gesammelt werden. Dazu am besten mit dem Schuh seitlich auf die Kastanien treten, sodass die Früchte herauskommen. So schützt man sich am besten vor der stacheligen Schale.

Esskastanien sammeln aus ihrer Schale befreien
Esskastanien sammeln aus ihrer Schale befreien

 

Esskastanien zubereiten

Die gesammelten Esskastanien können nicht roh verzehrt werden. Sie werden auf ein Backblech gelegt und für etwa 20 Minuten bei 180 °C gebacken. Dazu werden sie zunächst mit einem scharfen Messer von oben eingeschnitten.

Maronen vor dem backen einschneiden
Maronen vor dem backen einschneiden

 

Nach dem Backen öffnen sich die Esskastanien. Jetzt können sie ganz einfach geschält werden, in dem die vier aufgeklappten Seiten abgebrochen werden. Alle schönen Kastanien hebe ich zur Dekoration auf, alle weniger schönen werden zu Kastanienpürre verarbeitet.

Maronen schälen
Maronen schälen

 

Kastaniengemüse zubereiten

Die Kastanien werden in einen Mörser gegeben und mit einem Teelöffel Salz und Pfeffer zerstoßen. Alternativ kann dies auch in einem Mixer gemacht werden, mir gefällt die etwas gröbere Struktur aus dem Mörser aber besser. Als wichtiges Gewürz wird eine Knoblauchzehe und eine halbe Zwiebel in reichlich Olivenöl goldbraun angebraten und ebenfalls dazugegeben.

Knoblauchzehe und Zwiebel in Olivenöl anbraten
Knoblauchzehe und Zwiebel in Olivenöl anbraten

 

Danach wird etwas Milch in das Kastaniengemüse gegeben, um eine schöne, cremige Konsistenz zu erhalten. Die Menge hängt stark von euren Vorlieben ab, fangt mit wenig Milch an und gebt immer etwas mehr hinzu, bis es euch gefällt.

Cremig, würziges Kastaniengemüse im Mörser
Cremig, würziges Kastaniengemüse im Mörser

Gunkanmaki Sushi zubereiten

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, jetzt kann das Gunkanmaki gewickelt werden. Dazu werden die Hände leicht mit Wasser befeuchtet und der gekochte und gewürzte Sushireis zu einer länglichen Reiskugel geformt. Diese wird mit einem Streifen Norialge umwickelt und das offene Ende mit einem einzelnen Reiskorn verklebt.

Gunkanmaki Sushi formen
Gunkanmaki Sushi formen

 

Der Sushireis wird leicht angedruckt und von oben wird mit einem Löffel das Kastaniengemüse eingefüllt. Danach wird mit einer Esskastanie dekoriert.

Gunkanmaki Sushi mit Esskastanien
Gunkanmaki Sushi mit Esskastanien

 

 

Zutaten für 10 Gunkanmaki

Benötigte Hilfsmittel

 

Hier mein Video zum Rezept:

Habt ihr bereits Esskastanien probiert oder sogar schon einmal selbst gesammelt? Würdet ihr es gerne als Sushi probieren oder bleibt ihr lieber bei den japanischen Klassikern?

Teilt gerne eure Erfahrungen mit uns unter diesem Beitrag!

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Esskastanien: Vom Wald ins Sushi!

2 Gedanken zu „Esskastanien: Vom Wald ins Sushi!

    • 12. Dezember 2016 um 17:11
      Permalink

      Hallo Marius!
      Finde ich super, dass du es trotzdem ausprobieren willst. Schon gemacht und hat es geschmeckt?

      Antworten

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Sushi selber zu Hause machen